Existenzgründung mit einem Kredit -
wie ein erfolgreicher Start vorbereitet werden sollte

Ideen umsetzen - mit dem richtigen Kredit zur erfolgreichen Existenzgründung

Existenzgründung mit Kredit

Am Anfang stand die Idee. Das haben Microsoft, Apple und die Schnellreinigung um die Ecke gemeinsam. Aber auch der zweite Schritt ist immer derselbe: Wer seine Idee umsetzen möchte, muss sie finanzieren. Glücklicherweise gibt es fast ebenso viele Finanzierungskonzepte wie Gründungsideen. Welches davon am besten zu Ihnen passt und welche Schritte Sie unternehmen müssen, damit die Finanzierung gelingt, erfahren Sie hier.

Von der Idee zum eigenen Unternehmen

Jede Neugründung beginnt mit dem Businessplan.

Finanzierung einer Existenzgründung ohne Schufa

Er ist das Aushängeschild der Idee in der Finanzierungsphase und die Richtschnur des Unternehmers für die ersten Jahre. Wie Sie einen aussagekräftigen Businessplan aufstellen, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Mit dem fertigen Businessplan in der Tasche machen Sie sich auf die Suche nach Ihrem Startkapital. Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Kredite oder Beteiligungen. Welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt und in welchen Konstellationen sie sinnvoll sind, lernen Sie in den Abschnitten "Der Startkredit" und "Andere Formen der Starthilfe".

Wenn Ihr Unternehmen die Startphase überwunden und damit begonnen hat, Gewinne zu erwirtschaften, eröffnen sich neue Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung zu Wachstumszwecken.

In jeder der oben genannten Phasen können Gründer auf zahlreiche Förderprogramme und staatliche Hilfen zurückgreifen. Die Wichtigsten haben wir im letzten Abschnitt "Förderungen im Blick" für Sie zusammengestellt.

Der Businessplan

Ein guter Businessplan ist sowohl die Bewerbungsmappe des Unternehmens für Kapitalgeber als auch die strukturierte Zusammenfassung aller Gedanken, die sich der Gründer bis jetzt gemacht hat. Es lohnt sich, Zeit zu investieren und die Erstellung des Businessplans als Planungsphase zu betrachten. Die unten genannten Aspekte sind gleichzeitig die wesentlichen Planungsschritte, die Sie vor der Existenzgründung durchlaufen sollten.

Für die Einteilung der Arbeitsschritte in die Phasen vor und nach der Bewilligung des Kredits gilt folgende Grundregel: Alles was Sie tun können, ohne viel Geld auszugeben, sollten Sie vorher tun und im Businessplan dokumentieren. Dadurch beweisen Sie Initiative und sammeln Pluspunkte im Finanzierungsgespräch. In diese Kategorie fallen in der Regel die Beschaffung von Genehmigungen, die Vornahme von Registereintragungen, die Durchführung von Marktanalysen und die Konsultation von Experten. Alles andere sollten Sie erst in Angriff nehmen, wenn die Finanzierung geklärt ist. Dadurch tasten Sie Ihr Eigenkapital nicht an und können es in vollem Umfang in die Kreditverhandlungen einfließen lassen.


Den Businessplan sollten Sie folgendermaßen einteilen:

  1. Zusammenfassung der wichtigsten Fakten
  2. Vorstellung der Gründerperson(en)
  3. Vorstellung des Produkts
  4. Vorstellung der anvisierten Unternehmensstruktur (inkl. der Rechtsform)
  5. Marktübersicht
  6. Marketing
  7. Finanzplanung
  8. Chancen und Risiken des Projekts

Bei der Erstellung und Präsentation des Businessplans kommt es vor allem auf zwei Dinge an: Ehrlichkeit und Fachkompetenz. Sprechen Sie Risiken und Schwachstellen offen an. Malen Sie in der Finanzplanung kein zu rosiges Bild. Kapitalgeber wissen, dass jedes Start-up Schwachstellen hat und erwarten, dass die Unternehmer diese von sich aus preisgeben. Pluspunkte gibt es hier nicht für die scheinbare Freiheit von Risiken, sondern für die Strategien, die Sie für den Umgang damit präsentieren. Erst dadurch wird das Projekt greifbar. Gleiches gilt für die persönlichen Stärken und Schwächen der Gründerpersonen.

Besonders in den Bereichen Marktübersicht, Marketing und Finanzplanung müssen Sie Fachkenntnisse in Betriebswirtschaft unter Beweis stellen. Wenn Sie selbst kein Betriebswirt sind, lohnt es sich bei diesem Schritt am ehesten, einen Experten zu konsultieren.


Der Startkredit

Mit dem Businessplan in der Tasche machen Sie sich auf die Suche nach dem Kapital, das Sie für eine erfolgreiche Gründungsphase benötigen. Für eine Kreditaufnahme gibt es im Wesentlichen vier Möglichkeiten:

  • Den Kredit von einer Hausbank
  • Die Bürgschaft von einer Förderbank
  • Den Mikrokredit
  • Den Online-Kredit

3 Regeln für das erste Gespräch mit der Bank

Haben Sie sich für eine Kreditaufnahme entschieden, bereitet das persönliche Gespräch mit der Bank den Weg für Annahme und Konditionen Ihres Kreditantrags. Wir empfehlen Neugründern, sich an die folgenden drei Regeln zu halten:


  • Treten Sie professionell und auf Augenhöhe auf!
  • Seien Sie ehrlich!
  • Bringen Sie so viele Unterlagen wie möglich mit!

Zum professionellen Auftreten gehört zuallererst die äußere Erscheinung. Wählen Sie ein Business-Outfit, in dem Sie sich wohlfühlen. Eine gute Faustregel ist, sich etwas schicker zu kleiden als im Berufsalltag. Im Gespräch sollten Sie als gleichberechtigter Geschäftspartner auftreten.

Sie sind kein Bittsteller – die Bank investiert in Ihr Geschäftsmodell, um damit Geld zu verdienen. Einen professionellen Eindruck vermittelt auch eine gute Vorbereitung: Sie sollten genau wissen, wie viel Geld Sie benötigen und welche Konditionen Sie sich dafür vorstellen. Bringen Sie wenn möglich einen fertigen Businessplan mit.

Ehrlichkeit ist wichtig, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Erfolgsaussichten einer Täuschung über wichtige Tatsachen sind auf lange Sicht ohnehin gering. Kreditnehmer sollten immer im Hinterkopf behalten, dass die Geschäftsverbindung mit der Bank bei Abschluss des Kreditvertrages erst beginnt und mehrere Jahre dauert. Eine unerwartete Kündigung vonseiten der Bank kann ein ansonsten gut aufgestelltes Unternehmen ruinieren.

Abgesehen von der Täuschung über Tatsachen ist auch ein Schönreden oder Herunterspielen der Schwächen und Risiken des Projekts nicht zu empfehlen. Kreditgeber sind Profis in ihrem Geschäftsbereich und kennen Risiken und Schwächen der Start-ups häufig besser als die Gründer selbst. Durch eine offene Ansprache der Probleme verschafft man sich deshalb einen kostenlosen Vertrauensvorteil.


Andere Formen der Starthilfe

Neben dem klassischen Kredit bietet die freie Marktwirtschaft diverse andere Formen der Kapitalakquise. Alle haben gemeinsam, dass sie besonderen Wert auf ein vielversprechendes Geschäftsmodell legen.

Inkubatoren und Accelerator lassen sich begrifflich nicht klar trennen. Beide haben gemeinsam, dass sie sich ab der Gründungsphase engagieren. Außerdem erwerben beide in der Regel Anteile am Unternehmen und sorgen auf diese Weise für Liquidität. Der Inkubator begleitet das neue Unternehmen in der Startphase mit seinem eigenen Expertenteam, das administrative und beratende Aufgaben im Start-up übernimmt.

Darüber hinaus werden häufig Büroräume zur Verfügung gestellt und Kontakte vermittelt. Hat das Unternehmen Erfolg, zieht sich der Inkubator zurück. Der Accelerator lässt den Gründern in der Regel mehr Freiheiten, stellt aber ebenfalls Büroräume und einen "Mentor" zur Verfügung. Der Fokus liegt hier auf der Unterstützung durch Infrastruktur. Accelerator visieren dafür häufig eine Übernahme nach der Startphase oder zumindest die Aufrechterhaltung sehr enger Geschäftsbeziehungen an.

In ein bereits gegründetes Unternehmen investieren Business Angels und Venture Capital Gesellschaften. Business Angels sind in der Regel vermögende Einzelpersonen mit Branchenerfahrung, die in der frühen Phase eines Start-ups Anteile erwerben und sich selbst für einige Jahre mehr oder weniger aktiv in die Firma einbringen. Sie investieren etwa 100.000 € pro Unternehmen.

Venture Capital Geber sind häufig Kapitalgesellschaften, die einen Teil ihrer Risikoanlagen in kleinere Unternehmen investieren. Anders als Business Angels investieren sie erst, wenn das Unternehmen sich am Markt bewährt hat ("Proof of Concept"-Prinzip) und bringen kein eigenes Know-how ein. Dafür ist die Investitionssumme nach oben offen.


Förderungen im Blick: Diese Leistungen erhalten Gründer kostenlos

Für Gründer in der Startphase zählt jeder Cent. Im Folgenden haben wir die wichtigsten kostenlosen Leistungen zusammengestellt, auf die Sie zurückgreifen können.

Wirtschaftsberatung erhalten Sie entweder über die zuständige Industrie- und Handelskammer oder über die Handwerkskammer. Die Beratungen sind kostenfrei und bieten darüber hinaus einen schnellen Anschluss an die Branche. Wer einen unabhängigen Unternehmensberater engagiert, kann dessen Honorar von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bezuschussen lassen. Die Bezuschussung muss vom zuständigen Branchenverband genehmigt werden und erfasst je nach Einzelfall bis zu 90 % der Kosten.

Das EXIST-Gründerstipendium fördert Neugründungen aus dem akademischen Umfeld. Start-ups können eine Förderung erhalten, wenn einer der Gründer noch studiert oder sein Studium vor maximal 5 Jahren abgeschlossen hat. Voraussetzung ist ein innovatives wissenschaftsbasiertes Projekt mit hohem wirtschaftlichen Erfolgspotenzial.

Arbeitslose können staatliche Zuschüsse erhalten, wenn sie aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Neugründung planen. Empfänger von Arbeitslosengeld I erhalten bei guten Erfolgsaussichten eine Fortzahlung des Arbeitslosengeldes für bis zu 6 Monate. Hartz-IV-Empfänger erhalten ein Einstiegsgeld, Zuschüsse von bis zu 5.000 € und ein Darlehen, wenn das Jobcenter die Förderung für geeignet hält, den Antragsteller dauerhaft aus der Arbeitslosigkeit zu befreien.

Zusätzlich zu der Inanspruchnahme finanzieller Förderung empfiehlt es sich, den Kontakt zu lokalen Gründerinitiativen und Networking-Veranstaltungen zu suchen. Förderungen und finanzielle Leistungen sind manchmal auch hier erhältlich, insbesondere bietet sich aber die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur kostenlosen Werbung.